Mondrian w. graf v. lüttichau: DU UND ICH. Beziehungsorientierte enthospitalisierung mit hindernissen

Berichtet von der arbeit als heilpädagoge in einem enthospitalisierungsprojekt lebenslang fehlplazierter erwachsener aus einem (ost-)berliner psychiatrischen krankenhaus (WGK, 1995-98). Im vordergrund stehen die für derartige vorhaben typischen konflikte: Das bisherige betreuungsteam erlebt seine (an der gruppensituation orientierte) arbeit als entwertet, kann nur schwer kooperieren – was von den um individualisierte entwicklungsförderung bemühten enthospitalisierern zu wenig berücksichtigt wird. Dazu kam meine situation "als wessi" in einem zu diesem zeitpunkt noch vollständig DDR-sozialisierten umfeld. Unterschiedliches konflikt- und machtverhalten mußte erstmal als solches wahrgenommen werden. Trotz aller schwierigkeiten war das projekt im wesentlichen ein erfolg.

Das letzte drittel des buches enthält anonymisierte entwicklungsberichte über einzelne bewohnerInnen aus diesem projekt, um die konkrete heilpädagogische arbeit für außenstehende nachvollziehbarer zu machen.

Fünf jahre, bvor ich dort anfing, berichtete die TAZ so von unseren stationen (link)!

Übrigens entstehen derzeit wieder zunehmend vergleichbare einrichtungen, in denen "chronisch psychisch kranke" und "geistig behinderte" menschen bei unangemessener betreuung langzeithospitalisiert werden, - auch in berlin: http://www.tagesspiegel.de/politik/unter-ausschluss/7900466.html !

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